Hausboote - Teuer gekauft oder DIY - Vor- und Nachteile


Hausboote sind bedeutend günstiger als fest gebaute Häuser, vor allem, wenn Sie gebraucht gekauft werden. Die Anschaffung von einem Hausboot, das schon in die Jahre gekommen ist, macht nur dann Freude, wenn die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten vorhanden sind, denn dadurch bleiben die Umbau- und Instandsetzungsarbeiten überschaubar.

Kleine Hausboote, die nicht aus Stahl gebaut sind, und frei ankern können, sind bedeutend günstiger im Unterhalt. Ein großes Hausboot auf Stahlpontons kann z. B. nur bewohnt werden, wenn es ein Schwimmfähigkeits-Zertifikat besitzt, das alle 10 Jahre erneuert werden muss. Um dieses Zertifikat erhalten zu können, werden Hausboote von ausgebildeten Prüfern (Tauchern) auf Dichtigkeit untersucht. Bei kleines Hausbooten gibt es diese Vorschrift nicht. Sie sind daher nicht nur günstiger in der Anschaffung, sondern auch in der Unterhaltung.

Vorteile:

- kostengünstige und individuelle Wohnmöglichkeit (Hausboote schon ab 20 000 Euro)
- einfacher Umzug zu neuen Ankerplätzen
- kostengünstige Pacht / Miete von Liegeplätzen, wenn das Hausboot klein ist
- die Kosten sind dauerhaft überschaubar

Nachteile:

- bei umfangreicher Recherche und perfekter Planung, finden sich kaum Nachteile beim Bewohnen von Hausbooten

 

 


Liegeplatz und Genehmigungen

Wer sich für ein Leben auf einem Hausboot entschieden hat, muss sich um folgende, notwendigen Genehmigungen bei den zuständigen Behörden kümmern. Das örtliche Bezirksamt ist der erste Ansprechpartner für zukünftige Hausbootbesitzer. Der Weg über die Behörden geht dann noch über das Umweltamt, dem Verkehrsamt, dem Amt für Stadtentwicklung, dem Amt für Tourismus und der Hafenbehörde. Ganz nach den gelten Bauplanungs- und Wasserrechten wird dann das gewünschte Genehmigungsverfahren angestrebt. Es kann sehr lange dauern, bis eine endgültige Entscheidung gefällt, und eine Genehmigung für den Liegeplatz von einem Hausboot erteilt wird. Es ist daher nicht empfehlenswert, ein Hausboot bereits anzuschaffen, wenn die notwendigen Genehmigungen noch nicht erteilt sind. Die Möglichkeiten für einen Liegeplatz für Hausboote sind momentan noch sehr begrenzt. Aufgrund der steigenden Nachfrage ist in Zukunft mit mehr offiziell verfügbaren Liegeplätzen, zu rechnen. Sie kosten eine jährliche Pacht / Miete, die bei 10 Euro pro Quadratmeter liegen kann.

 

Die Pachtpreise werden von den Gemeinden festgelegt und können sehr unterschiedlich sein. Hinzu kommen noch die Kosten für die Wasserversorgung, Kanalkosten und Elektrizität. Das Genehmigungsverfahren für einen festen Liegeplatz von einem Hausboot kann in jeder Gemeinde anders aussehen. Die meisten Städte und Gemeinden sind auf derartige Anträge oft nicht richtig vorbereitet, da der Trend zum Hausboot recht neu ist, und zuvor nur selten der Bedarf an Liegeplätzen erkennbar war. Die Versorgung mit Elektrizität ist nicht immer gesichert. Autarke Energielösungen sind daher von Vorteil.

Mit dem Hausboot an geschützten Stellen wild ankern

Auf einem Hausboot kann man nicht nur wohnen, sondern auch seine Ferien verbringen. Die Hausboote, die an Urlauber vermietet werden, sind bedeutend kleiner als die Hausboote, die tatsächlich von der Größe her mit einem Haus oder einer Villa verglichen werden können. Die kleinen Hausboote werden nicht geschleppt, sie sind mit einem Motor ausgestattet. Zumeist ist die Erlangung von einem Bootsführerschein nicht notwendig, wenn das Hausboot mit maximal 15 PS angetrieben wird. In den Urlaubsgebieten, die inmitten einer Seenlandschaft liegen, werden nur deshalb Hausboote an Urlauber und Erholungssuchende vermietet, weil das wilde Ankern in lauschigen und romantischen Buchten erlaubt ist.

 

Bevor der Urlaub oder eine Tour mit einem Hausboot beginnt, sollten immer aktuelle Anfragen bei den jeweiligen Gemeinden gestellt werden, ob das kurzzeitige Ankern erlaubt ist. Wichtig ist aber auch, dass das Ankern vor Beginn einer Reise ausgiebig geübt wird. Der Anker muss nicht nur sicher liegen, damit das Hausboot nicht abtreibt, sondern auch das Fahrmanöver muss gekonnt sein. Wer sein Hausboot unterschätzt und nicht richtig fahren kann, richtet viel Schaden in der Natur an. Brutplätze in Schilf sollten nicht mit einem Hausboot durchfahren und "niedergewalzt" werden. So malerisch und romantisch viele Buchten auch wirken, es sollte bei der Auswahl von einem Liegeplatz immer alle Details berücksichtigt werden. Eine Einweisung durch eine fachkundige Person kann sehr hilfreich sein. Dabei wird schnell klar, welche Buchten und Plätze sich als Liegeplatz eignen, wie das Ankern sicher und zuverlässig durchgeführt werden kann, und worauf bei der Auswahl von einem perfekten Liegeplatz geachtet werden soll. Wer als verantwortungsvoller Hausbootfahrer diese Details beachtet, kann den Ausflug oder den Urlaub in vollen Zügen genießen. 

 

 


Günstige Baumaterialien und handwerkliche Vorkenntnisse


Bei dem Bau von einem Hausboot gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Entweder wird ein bereits bestehendes Hausboot aus- / umgebaut oder renoviert, oder ein vollkommen neues Hausboot wird von einem erfahrenen Architekten geplant. Handwerkliche Vorkenntnisse sollten auf jeden Fall vorhanden sein, wenn ein Hausboot umgebaut oder renoviert wird.

 

Generell sind die Außenwände tragend, die Innenaufteilung kann verändert werden. Hausboote werden aus Holz, Beton oder Stahl gebaut. Low Budget Varianten ähneln einem kleinen Häuschen auf einem Floß. Je nach Wunsch, können Hausboote sehr schlicht und zweckmäßig sein, aber auch einer Luxusvilla entsprechen. Die Anzahl der Stockwerke kann selbst bestimmt werden, ebenso die Anzahl von Terrassen, Liegeflächen oder der Bau von einem Pool.

 

Beim Bau großer Hausboote müssen technische Sicherheitsanforderungen ebenso eingehalten werden, wie der Bauplan einer Gemeinde, die den ausgewählten Liegeplatz vermietet. Die baurechtlichen Vorgaben der jeweiligen Gemeinde sind daher nicht zu unterschätzen. Große, festliegende Hausboote liegen nicht vor Anker, die sind auf einem Ponton befestigt. Diese Pontons müssen sehr stabil sein, und werden daher aus Beton oder Stahl gebaut. Die Aufbauten, die letztendlich das Hausboot und seinen Charme ausmachen, werden in der Regel von Fachunternehmen aus dem Holz- oder Stahlbau gebaut. Wer das notwendige technische und handwerkliche Vorwissen besitzt, kann Eigenleistungen beim Bau oder Ausbau von einem Hausboot übernehmen. Dies sollte aber nur mit genauer Abstimmung erfolgen, damit das Hausboot am Ende auch wirklich allen technischen Anforderungen entspricht, und sein Schwimmfähigkeits-Zertifikat erhalten kann.

 

Die Dichtigkeit eines Hausbootes ist von entscheidender Wichtigkeit, daher sollte der Rat vom Fachmann immer an erster Stelle stehen. Damit der Ausbau möglichst günstig ist, können im Innenbereich des Hausbootes günstige Materialien verwendet werden. Lediglich beim Bau der Außenkonstruktion darf keinesfalls gespart werden. Damit das Hausboot über Jahrzehnte hinweg viel Freude bereitet, sollten nur hochwertige Materialien für den Bau verwendet werden, die nicht verwittern oder das Hausboot undicht werden lassen.

 

 


Wohnen im Winter - Heizen und Dämmung

Bei der Dämmung von einem Hausboot gibt es folgende Punkte, zu beachten:

- Dämmung muss zum Material des Außenaufbaus passen
- Kältebrücken müssen gesondert gedämmt werden
- Schimmelbildung muss durch ausreichende Luftzirkulation verhindert werden
- die Dämmung darf nicht brennbar sein

Folgende Dämmmaterialien sind günstig und für Hausboote bestens geeignet:

- Hanffasern
- Mineralwolle
- PU-Schaum

Besonders im Winter kann es auf einem Hausboot kalt und ungemütlich werden. Das Boot schwimmt im kalten Wasser und ist der Witterung fast ungeschützt ausgesetzt. Eine gute Dämmung kann nicht nur die Innentemperaturen in einem Hausboot angenehm gestalten, sondern auch vor Schimmel schützen.

 

Bei einer Wärmedämmung muss daher immer beachtet werden, dass die Durchlüftung des Bootes gewährleistet ist. Bildet sich aus Dampf ein Niederschlag, der von einer gut gemeinten Wärmedämmung absorbiert wird, kommt es schnell zur Schimmelbildung. Nicht nur das Boot altert dann schneller und wird, je nach Baumaterial, faulig, sondern auch der Wohnkomfort leidet.

Günstige und leicht zu verarbeitende Dämmmaterialien sind Mineralwolle und Hanffasern. Bei der Auswahl der Dämmmaterialien ist zu berücksichtigen, aus welchen Materialien die "Außenhülle" des Hausbootes gefertigt wurde. Ist es aus Stahl, Holz oder GFK gebaut.

Stahlkonstruktionen leiten die Außentemperaturen besonders schnell in das Bootsinnere. Es kann dann in den Sommermonaten besonders heiß, und im Winter schnell eisig kalt in den Wohnräumen werden. Dämmkonstruktionen, die feuchtevariabel wirken, sind bei einer Stahlkonstruktion besonders wichtig, bei GFK-Aufbauten und Holzkonstruktionen können sie überflüssig sein, wenn ein natürlicher Diffusionsschutz bereits gegeben ist.

Eine luftdichte Folie kann die eingebrachte Dämmung vor Feuchtigkeit aus den Innenräumen schützen. Die luftdichte Folie muss mit Klebebändern luftdicht verklebt werden, damit kein Dampf in die Dämmung eindringen kann. Bevor die luftdichte Folie zum Innenbereich hin aufgeklebt wird, müssen innerhalb der Dämmung sämtliche Versorgungsleitungen verlegt werden.

Ist der thermische Untergrund mitsamt der Dichtfolie auf den Schiffsrumpf und den Innenwänden angebracht, kann die Dämmung, wie in herkömmlichen Häusern auch, mit Gipskartonplatten verkleidet werden. Fugenlose Dämmschichten, die keinen Schimmelpilzbefall zulassen, können auch aus Polyurethan-Ortschaum oder Isofekt-Sprühschaum aufgespritzt werden. Sie eignen sich besonders gut für die Bereiche zwischen den Spanten. Dadurch, dass der Wärmetausch nachhaltig unterbunden wird, kommt es nicht mehr zu einer Bildung von Kondensationsfeuchtigkeit.

Unterstützend wirken kann bei der Dämmung des Wohnraumes innenliegender Sonnenschutz, wie beispielsweise Thermo-Plissees - diese schützen im Sommer nicht nur vor Hitze von außen, sondern helfen im Winter, die Wärme länger im Boot zu halten. Ein Tip aus eigener Erfahrung: Plissees für Wintergärten haben besonders gute Dämmwerte und sind ideal für Holz/Glas und Metall/Glas-Kontruktionen, sie sind daher bestens geeignet für den Einsatz im Hausbooten. 

Bei Stahlbooten kann eine gezielte Wärmedämmung die Entstehung von Rost verhindern, und somit die Haltbarkeit eines Hausbootes verlängern. Der Rostschutz, der sich aus der Wärmedämmung mit PUR-Schaum ergibt, mindert den Bedarf an Wartungsarbeiten, die ansonsten immer wieder anfallen würden.

Eine gute Wärmedämmung sorgt daher nicht nur für angenehme Innentemperaturen, sondern kann bei den notwendigen Erhaltungskosten eines Hausbootes wirklich Kosten einsparen. Ebenfalls bei GFK-Booten kann eine Wärmedämmung mit einer Dämmschaumschicht die Lebensdauer eines Bootes effektiv verlängern. Nicht nur die Innentemperaturen werden konstant gehalten, sondern auch Vibrationen abgehalten, es kommt dann seltener zu Spannungsrissen, die zu undichten Stellen führen könnten. Hinzu kommt, dass eine Dämmung nicht nur vor extremen Temperaturschwankungen schützt, sondern auch Geräusche dämmt.
 


Geeignete Heizungen für Hausboote

Je nach Ankerplatz, kann die Energieversorgung auf einem Hausboot problematisch sein. Autarke Heizmodelle, mit Solar und Warmwasser, sind daher empfehlenswert. Die Solarheizung für ein Hausboot kann in den Innenwänden, Decken und Fußböden verlegt werden. Ähnlich, wie bei einer Fußboden-, Wand- und Deckenheizung in einem herkömmlichen Haus, wird der Wohnkomfort durch angenehme Temperaturen gesteigert. Kleine Räume lassen sich schneller temperieren, als große Räume mit großen Fensterfronten. 

 


Die schönen Seiten dieser Wohnform - Warum das Leben auf einem Hausboot so reizvoll ist:

  • - Leben im Einklang mit der Natur
  • - freie Sicht auf Ufer und Wasser
  • - kostengünstige Wohnmöglichkeit
  • - autarke Kleinwohneinheiten
  • - flexible Ankermöglichkeit
  • - individuelle Ausbaumöglichkeiten
  • - gleichgesinnte Nachbarn


Das Leben auf einem Hausboot kann besonders preisgünstig sein, wenn ein wenig technisches Geschick beim Ausbau des Bootes die Kosten niedrig halten. Immer mehr Hausbootbewohner verzichten auf Luxus und bewohnen ganzjährig Hausboote, die schon für 20 000 Euro den notwendigen Wohnkomfort bieten. Es müssen nicht immer Luxusvillen auf Pontons sein, wie sie in den Niederlanden und anderen wasserreichen Gebieten angeboten werden. Die Wohnfreiheit auf dem Wasser kann bedeutend günstiger sein. Vor allem langfristig, wenn das Hausboot erst einmal angeschafft und nach eigenen Wünschen ausgebaut wurde, bleiben die Wohnkosten überschaubar. Es müssen dann lediglich die Liegegebühren gezahlt werden, die mit der jeweiligen Gemeinde vereinbart wurden, und die Kosten für Energie, Wasser und Entsorgung. Wer sich einmal eine Wohnbasis auf einem Hausboot geschaffen hat, findet immer Laufe der Zeit immer noch zahlreiche Verbesserungsideen. Vor allem dann, wenn die technischen Entwicklungen voranschreiten. Bessere Solarpaneele, Speichermedien und LED-Techniken, senken nachhaltig den Energiebedarf und lassen das autarke Leben auf dem Hausboot einfacher und günstiger werden.

 

Viele Techniken aus dem Campingbereich können die Wasserversorgung mit Brauchwasser erleichtern und das Toilettenproblem lösen. Der Austausch mit Gleichgesinnten, wie z. B. in der ersten schwimmenden Wagenburg (Hausboote) in der Rummelsburger Bucht, können das gemeinsame Leben erleichtern. Immer wieder neue Ideen und Inspirationen werden in der Gemeinschaft geboren und getestet. Die Flexibilität, die ein Hausboot bieten kann, sind für viele Menschen auf den ersten Blick nicht gleich ersichtlich. Manchmal lohnt sich ein Urlaub auf einem Hausboot, wie er z. B. auf der Mecklenburgischen Seenplatte angeboten wird, um das Leben auf dem Wasser einmal mit ganz anderen Augen zu sehen. Schnell wird dann ersichtlich, mit wie wenig Luxus ein angenehmes, kostengünstiges und glückliches Leben gestaltet werden kann. Die vielen Vorteile eines Hausbootes, lassen immer mehr Menschen umdenken, die Individualität lieben. Wichtig ist nur, dass alle Regularien bezüglich des Lebens auf einem Hausboot, vor der Planung bei der ausgewählten Gemeinde erfragt werden. Es können sehr unterschiedliche Bestimmungen gelten, die von Region zu Region anders ausgelegt werden. Bevor die Planung zum Kauf oder dem Umbau eines Hausbootes beginnen, sollten daher unbedingt alle gesetzlichen Bestimmungen genau recherchiert werden. Diese Recherche ist ebenfalls notwendig, wenn ein Umzug mit einem bereits bewohnten Hausboot ansteht.

 

 

Copyright Bilder - pixabay.com



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